Hast Du bei Deinem Chef schon einmal Extra-Urlaub beantragt? Für den Umzug oder die Hochzeit? Das ging wahrscheinlich problemlos. Stell Dir seine Reaktion vor, wenn Du einen freien Tag verlangst, um zu masturbieren. In einer schwedischen Firma ist genau das möglich.
Was zunächst fantastisch klingt, wird schnell verständlicher. Wenn man nämlich weiß, womit die Firma ihr Geld verdient - hier werden Sextoys hergestellt. Streng gesehen nehmen die Beschäftigten sich also Arbeit mit nach Hause, wenn sie dort ihren Extra-Urlaubstag verbringen. Trotzdem steckt hinter der Aktion mehr als ein simpler Produkttest im realen Leben.
Das sogenannte "Self-Love-Day" Konzept wird gerade in England erprobt. Schon bald könnte es weltweit in allen Standorten dieser Sextoy-Firma Gültigkeit haben. Denn neben der Erfahrung im Umgang mit den eigenen Produkten bietet der Masturbationsurlaub eine Menge weiterer Vorteile.
Ein Orgasmus wirkt wie eine Droge. Die Welt um Dich herum verschwindet. Keine Sorgen, kein Stress, keine Frage "Wie seh ich aus?". Nur Du allein und das Glücksgefühl in Dir. Die Erklärung dafür ist einfach. Beim Sex werden Endorphine freigesetzt, auch Glückshormone genannt. Sie helfen, Stress und Frust abzubauen. Schon zweimal Sex pro Woche stärkt das Immunsystem.
Die sexuelle Erregung kurbelt den Kreislauf an und senkt die Gefahr von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Auch Depressionen und Migräne kannst Du durch Orgasmen vorbeugen. Bei Frauen, die häufig Sex haben, ist der Zyklus regelmäßiger. Männer mit regelmäßigem Samenerguss haben ein geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. All das kannst Du gemeinsam mit einem Partner bei einem Sexdate erleben. Oder eben auch allein, mit Deiner Hand oder einem Sextoy.
Forscher erkannten einen Zusammenhang zwischen Glück und Produktivität. Es klingt ganz logisch: Wer glücklich ist, baut Stress ab und wird dadurch produktiver. Und Sex macht glücklich. Egal, ob mit Dir selbst oder mit Deinem Partner.
Die Wissenschaftler behaupten, dass nach einem Orgasmus die Produktivität um zehn Prozent höher sein soll. Vier von zehn Mitarbeitern des schwedischen Sextoys-Hersteller gaben an, dass sie diese Leistungssteigerung sogar noch fünf Tage nach dem Orgasmus spüren. Laut einer Studie könnte das britische Bruttoinlandsprodukt um bis zu 90 Milliarden Pfund pro Jahr steigen. Wenn die arbeitende Bevölkerung mehr masturbieren würde.
Man könnte meinen, die Aktion mit dem Masturbationsurlaub wäre ein Marketing-Gag der Firma. Denn was würde passieren, wenn andere Firmen nachziehen und ihren Angestellten ebenfalls Sonderurlaub geben? Zum Masturbieren? Der Bedarf an Sextoys würde steigen. Doch trotz aller beschriebenen Vorteile werden die "Self-Love-Days" dieser Firma wohl die Ausnahme bleiben. Es ist kaum anzunehmen, dass dieses Konzept sich flächendeckend durchsetzen wird. Schade eigentlich. Dabei wäre es so einfach, Produktivität, Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeiter gleichzeitig zu steigern.
Du wirst also weiterhin Dein Glück selbst in die Hand nehmen müssen - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn masturbieren bis zum glücklichen Höhepunkt, das kannst Du auch nach Feierabend und am Wochenende. Und neuerdings sogar beim Sport!
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